24.06.2014 12:00
Willy Meller (?)
Emporblickender Soldat
1918
Bronze, Figur Vollguß, Sockel dickwandiger Hohlguß; mittel- bis dunkelbraun patiniert
19,6 x 5,1 x 4,8 cm
Rückseite an der gewölbten Standfläche mittig im Modell vertieft monogrammiert: W.M. [/] I8 (zentriert unter dem Monogramm)
Inv.-Nr. 2013.108
Die genremäßige Auffassung – der Soldat scheint mehr dem Müßiggang zu frönen, denn auf Beobachtungsposten (feindliche Flieger?) zu stehen – wäre dem Frühwerk des 1887 in Köln geborenen und 1974 ebenda verstorbenen Künstlers zuzurechnen. Meller ging nach seiner Ausbildung an der Kölner Kunstgewerbeschule und der Akademie der bildenden Künste in München 1914 nach Köln zurück. 1915 wurde er als Soldat einberufen. An der Westfront eingesetzt, erlebte er das Ende des Krieges bei der Zivilverwaltung in Belgien, wo er sich mit der Ausgestaltung von Soldatenfriedhöfen befaßt sah.
Des Rätsels Lösung:
Wilhelm Martini
Soldatentyp aus dem Schützengraben
Unter diesem Titel verzeichnet eine Monographie zu Wilhelm Martini aus dem Jahr 1926 die bisher Willy Meller zugeschriebene Figur. Eindeutig erkennbar sind fünf Exemplare der Auflage in unterschiedlicher Ausrichtung auf einem Sockel postiert, der die Aufschrift trägt:
Original
Broncen von
Bildh. W. Martini Modell
hergestellt im Felde
vor Pont à Mousson
1917
Pont à Mousson war ein im Ersten Weltkrieg strategisch wichtiger Ort mit Moselübergang in Lothringen und als solcher Schauplatz andauernder Gefechte. |
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