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I Got Rhythm

14.09.2015 09:00

Kunst und Jazz seit 1920

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

I GOT RHYTHM

Kunst und Jazz seit 1920

 

 

Stuttgart, Kunstmuseum

10. Oktober 2015 bis 6. März 2016

 

 

 

Die vielfältigen Beziehungen zwischen bildender Kunst bzw. bildenden Künstlern und Amerikas vielleicht wichtigstem Kulturexport des 20. Jahrhunderts, dem Jazz, beleuchtet die Ausstellung „I Got Rhythm: Kunst und Jazz seit 1920“ anläßlich des 10jährigen Bestehens des Kunstmuseums Stuttgart. Vom Soundtrack der „Roaring Twenties“, über die Symbolwirkung als Ausdruck (nicht nur) schwarzer Gegen- und Protestkultur in der Nachkriegszeit, bis hin zur zeitgenössischen Rezeption im Kontext von HipHop-Kultur, wurde Jazz stets auch von bildenden Künstlern rezipiert, thematisiert und teilweise selbst gespielt.

 

Einer der ersten Künstler, die sich von der Magie dieser Musikrichtung gefangennehmen ließen, war George Grosz, der über amerikanische Freunde früh Jazzplatten hörte und sich Stücke auf dem Banjo selbst aneignete. Seine erste Begegnung mit dieser neuartigen Musik im Jahr 1912 beschrieb er rückblickend so:

 

„Im Café am Oranienburger-Tor hörte ich zum ersten Mal so etwas wie eine Jazzkapelle. Man nannte es damals Radaukapelle. Er war auch keine Jazzkapelle im heutigen Sinn, eher eine Wiener Salonkapelle, die plötzlich verrückt geworden war. Zwei bis drei Musikanten mit Sägen und Kuhglocken parodierten und unterbrachen irgendwie rhythmisch die allgemeine Melodie. Der Kapellmeister nannte sich ‚Mister Meschugge‘ und benahm sich wie ein Wahnsinnger. Er tat so, als könne er den Lärm nicht meistern, zerbrach seinen Taktstock oder hieb mit seiner Geige plötzlich einem Musiker über den Kopf. Schließlich riß er die große Baßgeige an sich und führte mit ihr einen grotesken Kampf auf; das Ende war immer, dass er die Stücke der zersplitterten Geige ins Publikum schleuderte, das vor Entzücken brüllte und die Trümmer zurückwarf.“

 

Trotz seiner Liebe zu dieser Musik hat Grosz, im Gegensatz etwa zu Otto Dix, kaum je Werke mit direktem Jazz-Bezug geschaffen. Eines der seltenen Beispiele, die Federlithographie „Jazzband“ von 1928, wird als Leihgabe von LETTER Stiftung in der Ausstellung zu sehen sein und dort einer Zeichnung aus Grosz’ späteren New Yorker Jahren gegenübergestellt. Zur Ausstellung erscheint ein wissenschaftlicher Begleitkatalog.

 

 

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Ankündigung des Museums.

 

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