15.02.2018 09:00
Bis zum Horizont
200 Jahre Anton Melbye
Zum 200. Geburtstag des dänischen Künstlers Anton Melbye (1818-1875) zeigte bereits bis Anfang Februar das Altonaer Museum eine Retrospektive seines vielschichtigen Oeuvres aus Gemälden und virtuosen Kohle-, Kreide- und Federzeichnungen, ergänzt um kulturhistorische Objekte aus seinem Umfeld. Nun wird die Schau ab 9. März 2018 auch in Den Hirschsprungske Samling in Kopenhagen gezeigt und ist für den Künstler, der vor allem im Ausland berühmt war, die erste Einzelaustellung in Dänemark überhaupt. Als "Maler des Meeres" - so der Titel der Altonaer Ausstellung - erlangte Anton Melbye im 19. Jahrhundert eine außerordentliche internationale Reputation. In der heutigen Museumswelt geriet er jedoch fast völlig in Vergessenheit. Die Ausstellung lädt dazu ein, einen bedeutenden dänischen Künstler des 19. Jahrhunderts neu zu entdecken.
Melbye studierte in Kopenhagen bei Christoffer Wilhelm Eckersberg, dem Vater des „Goldenen Zeitalters“ dänischer Malerei. In einer Zeit radikaler künstlerischer Umbrüche fand er in der Kunstmetropole Paris zu einer eigenständigen Malweise mit schnellem Strich und intensivem Kolorit. Gewaltige Meeresstürme kontrastieren mit einer stillen, spiegelnden See, sonnig helle Sommertage mit glutroten Sonnenuntergängen. Melbyes Seestücke reflektieren die Naturwahrnehmung und die komplexen Umwälzungen seiner Epoche. Seinen Ruhm verdankte er seinen emotional aufgeladenen „Meereslandschaften“, die zwischen Naturalismus und Symbolismus oszillieren, sowie seinen lichterfüllten Kohle- und Kreidezeichnungen, die den Maler des Meeres auch als virtuosen Landschaftsmaler verraten.
LETTER Stiftung stellt für die Ausstellung das Gemälde „Sturmnacht“ von 1846 zur Verfügung, das als Dauerleihgabe im Altonaer Museum verbleiben wird.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Ankündigung des Museums bzw. dem Kulturkalender der Deutschen Botschaft Kopenhagen.
Abb.: