07.02.2020 09:00
Wolfgang Gurlitt war eine schillernde Persönlichkeit. Der Cousin des durch den Schwabinger Kunstfund berühmt gewordenen Hildebrand Gurlitt war der Sohn eines bekannten Berliner Kunsthändlers. In jungen Jahren übernahm er das Geschäft und fiel durch seine Förderung junger Künstler wie Max Pechstein oder Jeanne Mammen ebenso auf wie durch seinen exzentrischen Lebensstil. In der NS-Zeit profitierte er trotz seiner teilweise jüdischen Herkunft vom Handel mit enteigneten Kunstgütern. Einige davon landeten in der Städtischen Sammlung der Stadt Würzburg, mit deren Gründungsdirektor Heiner Dikreiter Gurlitt befreundet war.
Kuratorin: Dr. Henrike Holsing (weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Veranstaltungsseite des Museums)
LETTER Stiftung kuratierte anläßlich dieser Ausstellung das graphische Kabinett. Ausgestellt sind graphische Mappenwerken, illustrierte Bücher, Belletristik, Verlagskataloge und -prospekte aus dem Verlag Fritz Gurlitt (Berlin). Noch durch seinen Vater gegründet, übernahm Wolfgang Gurlitt 1914 zusammen mit der namhafte Galerie den Verlag, baute ihn wesentlich aus und erweiterte ihn kurzzeitig um den Verlag für jüdische Kunst und Kultur Fritz Gurlitt. Auch in München, Wien und Linz bestand dieser Verlag weiter.
Im Zuge der Zusammenarbeit mit dem LENTOS Kunstmuseum begann das Projekt einer Bibliographie zum Verlag Fritz Gurlitt, die vorraussichtlich nächstes Jahr durch die Maximilian-Gesellschaft für alte und neue Buchkunst herausgegeben wird.