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Archiv Max Klinger am Museum der bildenden Künste Leipzig

05.02.2013 09:00

Konvolut Klinger-Briefe als Dauerleihgabe anläßlich der Ausstellung SACHSEN. Werke aus der Sammlung Deutsche Bank

Ich sitze immer noch beim Schreiben

Max Klinger in seinen Briefen

 

 

 

 

 

 

 

 

Im öffentlichen Bewußtsein seiner Heimatstadt Leipzig ist Max Klinger (1857–1920) mit vielen Hauptwerken präsent. Das Museum der bildenden Künste Leipzig bewahrt und erweitert die weltweit bedeutendste Sammlung seiner Gemälde, Bildwerke und Graphiken.

Zum Verständnis seiner Gedankenkunst tragen ganz wesentlich Klingers Selbstzeugnisse bei. Neben der programmatischen Schrift Malerei und Zeichnung von 1891 sind es vor allem die Briefe, die er mit zahlreichen Korrespondenten wechselte – darunter bedeutende Künstlerkollegen, Schriftsteller und Musiker, aber auch Sammler und Mäzene, Politiker und persönliche Freunde in Leipzig und europaweit.

 

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Max Klinger an Georg Hirzel

26.12.1903


Zur Sammlung und wissenschaftlichen Erschließung dieser Korrespondenzen begründete das Museum der bildenden Künste Leipzig im Jahre 2002 das Archiv Max Klinger. Angeregt und seitdem gefördert durch die Kölner LETTER Stiftung, weist das Archiv mittlerweile über 6.300 Briefquellen nach und dokumentiert sie zumindest in Kopien – die meisten Originale liegen in öffentlichen und privaten Sammlungen, in Bibliotheken und Archiven.

Zu den zentralen Konvoluten zählt der Briefwechsel zwischen Max Klinger und seinem Vertrauten, dem Leipziger Verleger und Kunstsammler Georg Hirzel (1867–1924), der den Künstler maßgeblich bei der Gründung eines deutschen Künstlerhauses in Italien unterstützte. Seit 1905 bietet die Villa Romana in Florenz internationalen Künstlern ein Zentrum persönlichen Austausches, des Aufnehmens und der künstlerischen Umsetzung von Eindrücken.

 

Die Nachhaltigkeit dieses Wirkens, befördert durch den Villa Romana-Preis für in Deutschland lebende Künstler, ermöglicht der Verein Villa Romana e.V. Zählten Anfang des 20. Jahrhunderts schon viele kunstliebende Bankiers zu seinen Mitgliedern, so steht der Villa Romana seit den 1920er Jahren die Deutsche Bank treu und großzügig zur Seite. Ihr Aufsichtsratsvorsitzender Adolph vom Rath (1832–1907) und Erich Schulz-Schomburgk (1874–1941), Direktor ihrer Leipziger Niederlassung, zählten zu den ersten Förderern.

 

tl_files/letter_stiftung/Neuigkeiten/MK_ExlibrisGH.jpgMax Klinger

Exlibris Georg Hirzel

nach 1916


Anläßlich der aktuellen Ausstellung SACHSEN. Werke aus der Sammlung Deutsche Bank und auf Vorstandsbeschluß des Vereins Villa Romana e.V. hat nun die Deutsche Bank aus ihrem Archiv den Bestand von über 500 Briefen Klingers an Hirzel aus den Jahren 1901 bis 1920 dem Archiv Max Klinger am Museum der bildenden Künste Leipzig als unbefristete Dauerleihgabe übergeben.

Sie unterstützt und würdigt damit die wissenschaftliche Leistung im Rahmen des Forschungsprojektes Max Klinger in seinen Briefen. Sämtliche Briefe, Postkarten und sonstigen Schriftstücke werden textgetreu in Reinschrift übertragen; der Inhalt wird nach beteiligten Personen und Institutionen, nach Orten und vor allem zu Klingers Werken erschlossen und in eine eigens dazu entwickelte Datenbank überführt. Schon jetzt werden die Umstände zur Entstehung etwa des monumentalen Beethoven deutlicher, als sie es bislang waren. In wenigen Jahren erscheint – begleitet von der laufend aktualisierten Datenbank – ein Buch mit besonders aufschlußreichen Klinger-Briefen. Seit 2013 ist der Freundeskreis Max Klinger e.V. an der Förderung des Forschungsprojektes beteiligt.

Dem Museum der bildenden Künste Leipzig und seinem Archiv Max Klinger schließen sich die im Forschungsprojekt beteiligten Kunsthistoriker in Leipzig, Köln und Wien mit ihrem herzlichen Dank an den Verein Villa Romana e.V. und an die Deutsche Bank an!

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