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Eine neuerworbene Zeichnung Hildebrands im Architekturmuseum der TU Berlin

06.01.2011 18:43

Unlängst gelang dem Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin die Erwerbung einer bislang unbekannten Handzeichnung Adolf von Hildebrands.*

1889 beteiligte sich der Künstler am ausgeschriebenen Wettbewerb um ein Berliner Nationaldenkmal für den im Vorjahr verstorbenen Kaiser Wilhelm I. Da Hildebrand das Projekt seit Sommer des Jahres 1888 zeichnerisch vorbereitete, dürfte die 16,0 x 33,0 cm große Federzeichnung über Bleistift entweder noch aus diesem Jahre oder von Anfang 1889 datieren. Sie gibt die Gesamtansicht des als Kuppelbau konzipierten Denkmals in derselben Situierung wieder wie seine im Werkverzeichnis von Sigrid Esche-Braunfels (S. 469) abgebildete Reinzeichnung für die Wettbewerbseinreichung.   In seinem Entwurf strebte Hildebrand die vollkommene Durchdringung von Architektur und Bildhauerei im überhöhenden Sinne einer nationalen Idee an und traf damit den Geschmack der Jury, die ihm im ersten Durchgang den ersten Preis zuerkannte. Im zweiten Durchgang mußte sich Hildebrand dann jedoch den zweiten Preis mit drei anderen Künstlern teilen, und des Dargestellten Neffe, Kaiser Wilhelm II. höchstpersönlich, entschied sich letztlich für das Denkmalkonzept seines Favoriten Reinhold Begas, der sich nicht unter den Preisträgern befunden hatte. Im Vorlauf zur Auktion informierte LETTER Stiftung einige als Erwerber dieser Zeichnung in Betracht kommende, öffentliche Sammlungen. Aus demselben historischen Vorbesitz (Hildebrands Schwager, Staatssekretär Paul David Fischer) stammt ein auf dieser Auktion angebotenes Konvolut (Lot 298) von acht Zeichnungen, darunter Karikaturen, die einstweilen kein Käuferinteresse fanden.

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